Der würdevolle Abschied eines großartigen Geistlichen

Mrz 29, 2018 | 0 Kommentare

Die Begräbnis-Zeremonie in der Herz-Jesu-Basilika in Krakau für P. Krzysztof Wałczyk SJ, der im 56. Lebensjahr von uns ging.

Übersetzung aus dem Polnischen nach dem Original-Artikel auf DEON.pl

Begräbnis-Zeremonie in der Herz-Jesu-Basilika in Krakau für P. Krzysztof Wałczyk SJ

(Foto: Michał Maciejny SJ / jezuici.pl)

Die Heilige Messe in der bis zum letzten Platz besetzten Basilika, begleitet von einer großen Zahl an Ordensbrüdern und Priestern, wurde vom Provinzial des Südpolnischen Jesuitenorden, O. Jakub Kołacz SJ zelebriert. Die Homilie übernahm O. Józef Polak SJ, Pfarrer von Nowy Sącz in Kleinpolen und vormaliger Chef von Radio Vatikan.

Pater Krzysztof Wałczyk war ein Mensch des Theaters und der Kultur. Er unterrichtete StudentInnen in Kulturwissenschaft und Philosophie am Jesuiten-Kolleg Ignatianum in Krakau, sowie an der Krakauer Theater-Akademie. Pater Polak beschrieb ihn in seiner Predigt als einen, „der das Theater nicht nur durch das Prisma des kunstfertig gestalteten Spektakels betrachtete, sondern aus der Sicht der darin agierenden Menschen, was jene von sich in das Werk einbringen. Oftmals traf er sich nach den Aufführungen mit den Studenten, um mit ihnen zu reden, heraus zu greifen, was sie in dem gegebenen Stück persönlich durchlebten. Er arbeitete mit ihnen daran, dass dies nicht in einer oberflächlichen, leichtfertigen Weise geschehen sollte.

Die Predigt beschrieb auch den Charakter von Pater Wałczyk. „Er bleibt in unserer Erinnerung als ein behutsamer, empfindsamer Mensch, zugleich gewinnend und kontaktfreudig. Er nahm sich für die Menschen Zeit. Seine Passion war die Musik, insbesonders die Werke von Bach. Er hatte die Fähigkeit, die theologischen Inhalte der Partituren zu erfassen und zu vermitteln, ebenso kommentierte er Szenen des Evangeliums in den Gemälden der Altmeister bis hin zu zeitgenössischen Werken.

Pater Krzysztof war langjähriger Zelebrant der Heiligen Messe für die Nonnen-Kongregation der Töchter der Liebe Gottes in Krakau, sowie der Leiter und Seelsorger der Deutschsprachigen Gemeinde St. Barbara in Krakau. Im Anschluss an die Liturgie der Begräbnis-Messe verlas Pater Józef Bremer SJ einen Brief der Deutschen Bischofskonferenz. Darin wurde von Seite der deutschen Bischöfe das hervorragende Engagement von Pater Wałczyk in der deutschsprachigen Seelsorge gewürdigt.

Pater Krzysztof Wałczyk verstarb am 25. März 2018 nach langem Kampf mit einem Krebsleiden. Nach der Messe begleiteten die Anwesenden den Verstorbenen auf seinem letzten Weg am Rakowicki Friedhof in Krakau, wo er in der dortigen Grabkammer der Jesuiten bestattet wurde.

Pater Krzysztof Wałczyk wurde am 1. Dezember 1962 in Wrocław als Sohn von Edward und Maria (Rogowska) geboren. Er schloss das Allgemeinbildende Liceum in Wrocław 1981 mit Matura ab und trat am 18. August 1981 in den Jesuitenorden in Stary Wieś ein. Nach zweijährigem Noviziat empfing er die erste Weihe am 28. August 1983 in Czechowice-Dziedzice. In den Jahren 1983 bis 1986 studierte er Philosophie in Krakau, von 1987 bis 1990 Theologie in Warschau. Danach setzte er das Studium mit einer Spezialisierung in Fundamental-Theologie in Innsbruck (1990-96) fort und promovierte 1997. Die Priesterweihe empfing Krzysztof Wałczyk am 29. Juni 1991 in Krakau von Bischof Stanisław Smoleński und das Ordensgelübte legte er 2002 in Krakau ab.

Nach dem Theologie-Studium in Innsbruck setzte er seine Doktorarbeit fort und beteiligte gleichzeitig sich von 1996 bis 1997 an der der Akademiker-Seelsorge in Opole. Ab 1997 lebte er im Jesuiten Konvent in Krakau. Er engagierte sich hier hauptsächlich in der Lehrtätigkeit und wissenschaftlicher Arbeit an der Philosophischen Fakultät des Ignatianum in Krakau, an der Staatlichen Theaterhochschule in Krakau (2009-2012) und an der Jagiellonen Universität (2009-2013), diente als Priester im Kakauer Kloster bei den Töchtern der Liebe Gottes und nicht zuletzt als Leiter und Seelsorger der Deutschsprachigen Gemeinde Sankt Barbara bei den Jesuiten in Krakau.

 

 

Übersetzung: W. Hofer mit freundlicher Genehmigung der Redaktion DEON.pl / Autor des Original-Artikels: jezuici.pl / pch Foto: Paweł Król / jezuici.pl